Bei autoinflammatorischen Erkrankungen ist nicht nur die richtige Therapie mit Medikamenten wichtig, um die Gesundheit zu unterstützen: Auch die Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf können einen Einfluss auf die Erkrankung und damit die Lebensqualität haben. Welchen, beschreiben wir hier.
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Wie die Ernährung Entzündungen im Körper beeinflussen kann
Fettreiche tierische Lebensmittel wie Wurst, Schweinefleisch, Butter oder Schweineschmalz enthalten in größeren Mengen Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure verwendet der Körper, um entzündungsfördernde Botenstoffe herzustellen. Zu fettarmen Fleischsorten wie Lamm oder Rind zu greifen, sowie Wurst eher zu meiden, kann deshalb dazu beitragen, das Entzündungsgeschehen im Körper einzudämmen.
Außerdem ist es hilfreich, wenn vermehrt fettreiche Fischsorten wie Hering, Lachs oder Sardine auf dem Teller landen. Sie enthalten spezielle Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen im Körper hemmen können. Die wertvollen Fettsäuren kommen auch in pflanzlichen Ölen wie Lein-, Walnuss- und Rapsöl in größeren Mengen vor. Wer das Entzündungsgeschehen im Körper positiv beeinflussen möchte, sollte auch bei autoinflammatorischen Erkrankungen grundsätzlich auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung achten. Dazu gehören laut Experten auch 5 Portionen frisches Gemüse und Obst pro Tag – das entspricht etwa 650 Gramm1.
Zwar lässt sich über die gezielte Auswahl bestimmter Lebensmittel das allgemeine Entzündungsgeschehen im Körper positiv beeinflussen, derzeit gibt es jedoch keine Erkenntnisse über eine Diät, die nachweislich bei einer autoinflammatorischen Erkrankung hilft.
Sport trainiert nicht nur die Muskeln
Bewegung und Sport sind nicht nur gut für die Ausdauer, Kraft und Koordination: Durch Sport werden wichtige Immunzellen im Körper neu verteilt und dazu angeregt, sich weiterzuentwickeln. Wer regelmäßig Sport treibt, trainiert sozusagen das Immunsystem mit. Dies ist insbesondere für Menschen mit einem chronischen Entzündungsgeschehen im Körper wichtig.
Sowohl bei akuten als auch chronischen Entzündungen werden beispielsweise das Herz, Gefäße und die Muskulatur geschädigt. Studien weisen darauf hin, dass sich durch Sport über das Immunsystem die Entzündungsaktivität im Körper positiv beeinflussen lässt. Jedoch kommt es dabei auf das richtige Maß an, denn: Eine zu starke körperliche Aktivität kann die Abwehrfunktion des Immunsystems schwächen. Daher sollten es Patienten besonders im akuten Schub nicht übertreiben und auf Sport lieber verzichten2.
Schlafen für die Gesundheit
Wer schon einmal nach einer kurzen Nacht versucht hat, wie gewohnt den Alltag zu bewältigen, wird schnell gemerkt haben: Zu wenig Schlaf macht nicht nur müde. Er kann auch dazu beitragen, dass wir kälteempfindlicher sind, Bewegung und Sport anstrengender sind und wir mehr Appetit haben. Darüber hinaus konnten Wissenschaftler beobachten, dass Schlafentzug unser Immunsystem beeinflusst. Bereits drei Stunden weniger Schlaf können die Funktionsfähigkeit wichtiger Immunzellen, der sogenannten T-Zellen, beeinträchtigen3,4.
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Quellen:
- Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention: Ernährung bei chronischen Entzündungen. https://fet-ev.eu/entzuendungshemmende-ernaehrung/ (abgerufen am 30.09.2020)
- Bloch W. Immunsystem und Sport – Eine wechselhafte Beziehung. Dtsch Z Sportmed. 2019; 70: 217-218. https://www.germanjournalsportsmedicine.com/archiv/archiv-2019/issue-10/editorial-immunsystem-und-sport-eine-wechselhafte-beziehung/ (abgerufen am 30.09.2020)
- Zu wenig Schlaf macht wirklich krank. Spektrum.de: https://www.spektrum.de/news/zu-wenig-schlaf-macht-wirklich-krank/1363911 (abgerufen am 01.10.2020)
- Universität Lübeck: Wie Schlaf des Immunsystem stärkt. www.uni-luebeck.de/aktuelles/nachricht/artikel/wie-schlaf-das-immunsystem-staerkt-1.html (abgerufen am 30.9.2020)